In Zeiten der Energiewende geht die Suche nach alternativen Stromquellen in die nächste Runde. Zwar haben sich Solarzellen unter den erneuerbaren Energiequellen als Zugpferd herauskristallisiert, dennoch stoßen sie so manchem Hausbauer wegen ihres Preises und ihrer Optik übel auf.
Ästhetischere Optik – schwächere Leistung
Der Einsatz von Solar-Dachziegeln, auch Modulziegel genannt, erfolgt insbesondere immer dann, wenn ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle spielen. Denn die herkömmliche Photovoltaikanalage, auf speziellen Gerüsten oder über den Dachziegeln angebracht, muss immer noch gegen den Ruf ankämpfen, die Optik eines Daches zu verschandeln. Aus diesem Grund ist es in so manch einer historischen Innenstadt auch verboten solche Anlagen auf den Dächern anzubringen. Auch Gebäude, die bestimmte Denkmalschutzauflagen erfüllen müssen, erhalten nur selten die Genehmigung zur Anbringung normaler Photovoltaikmodule. In diesen Fällen bieten Solardachziegel, die sich sehr harmonisch in das Gesamtbild eines Hauses einfügen, die perfekte Alternative. Für den Betrachter sind die Solarmodule fast gänzlich unsichtbar.
Dennoch findet diese Technik bisher nur wenig Anklang bei Hausbauern und –eigentümern. Denn im Vergleich zur herkömmlichen PV-Anlage sind die Anschaffungskosten enorm und die Erträge gering. Es gibt zwar verschiedene Formen von Solardachziegeln, allerdings lassen sich pro Ziegel nicht mehr als 6 Module integrieren. Diese Module erbringen zudem eine wesentlich niedrigere Leistung an kWp auf dem Quadratmeter als ein handelsübliches PV-Modul.
Kostenfaktor Verkabelung
Ein weiterer Kostenfaktor bei der Installation von Solarziegeln ist die Verschaltung. Jeder Ziegel muss einzeln verkabelt und eingespeist werden. So ein Aufwand bei der elektrischen Verschaltung hat nun einmal seinen Preis, weswegen der Solar-Dachziegel bei den Verbrauchern nur wenig Absatz findet, obwohl es in der Forschung Keramik Dachziegel mit integrierten Solarzellen schon seit Beginn der 90er Jahre gibt. Das Verhältnis von Preis und Generatorleistung ist im Vergleich zur normalen Photovoltaikanlage einfach noch nicht so weit angeglichen, dass sich eine flächendeckende Anschaffung lohnen würde.